Samstag, 23. August 2014

Busan: Die Jagalchi-Erfahrung

Busan: Die Jagalchi-Erfahrung
Diese Stadt ist nichts für Warmduscher, Weicheier, Diven, Prinzessinnen oder Emeriten, denn die Stadt platzt aus allen Nähten! Papa und ich sind mit den Bullettrain in die zweitgrößte Stadt Südkoreas gefahren, um uns die Stadt für einige Tage rein zuziehen. Man nennt Busan auch die hässliche kleine Schwester Seouls



Das Stadtbild Busans (man spricht es mit einem "P" aus) besteht aus einem reinsten Chaos aus verschiedensten Plattenbauten, von der 60er Jahre-Ruine bis zu hyper-futuristischen Wolkenkratzern, die direkt aus einem SiFi-Manga stammen könnten. 

Busan's Wildwuchs.

Unglaubliche Bauten.

Der beissende Gestank des überlasteten Kanalisationssystems, vermischt sich mir der feuchten Luft und klebt an der Stadt wie Scheisse an der Sohle. Dieses Potpurri findet seinen Höhepunkt am Fischmarkt Jagalchi. Fischabfälle würzen die Luft mit dem Geruch von Blut, das man fast auf der Zunge spüren kann. Die salzige Meeresluft füllt die Lungen und man hat das Gefühl zu ersticken. Alte knorrige Marktfrauen boxen sich durch die Menschen und schnauzen jeden an, der sich ihnen in den Weg stellt. Meeresschnecken versuchen ihrem Schicksal aus den Plastikkörben zu entfliehen und das Gedränge auf den eh schon viel zu engen Strassen wird regelmässig von grantigen hupenden und keifenden Lieferanten geteilt. Wer sich zu langsam bewegt hat verloren, es geht immer nur in eine Richtung, die die Mehrheit diktiert. Palli Palli! Sonst wollen die Fischverkäuferinnen einem Sashimi zu überteuerten Preisen andrehen.

Es gibt nichts was man nicht essen kann.

Fische, Fische, Fische!

Getrocknete Tintenfische.

Der Markt ausserhalb des Hauptgebäudes.

Luftgetrocknete Fische.

Es wird ausserhalb des Viertels nicht besser. An den Stränden tummeln sich viele angeheiterte Koreaner und Mainland-Chinesen, die das hartverdiente Geld während ihres Dreitage-Urlaubs mit beiden Händen ausgeben und sich die Kante geben. Es wird geschrien, gelallt, getorkelt und geflirtet.
Doch dann ein Lichtblick. Wir befreien uns von der Faust Busans und fliehen in die Höhe, wo sich die Rentner zusammenfinden, die zusammen fröhlich alte Volkslieder singen. Die Luft ist endlich rein, und der Tempel strahlt eine Ruhe aus, die man sonst nirgends in diesem Moloch findet. 

Am Hafen.

Ein Spruch den sich die Busaner sehr zu Herzen nehmen...

...denn das Essen ist absolute Spitzenklasse!

Busan ist zur Sommerzeit die wahrscheinlich vollste Stadt Koreas und wir haben uns dort drei Tage aufgehalten. Danach waren wir eigentlich sehr froh nach Jeju zu fliegen, um uns vom Chaos erholen zu können! Ein Absolutes Highlight waren die zahlreichen tollen Restaurants mit wundervollem Essen, lustige Begegnungen mit koreanischen Schülerinnen und unser sehr schönes Apartment!

Endlich wieder mal Platz und einigermassen reine Luft!

Die Schülerinnen haben mich am Haeundae Beach interviewt für ihren Englischkurs. Meine Güte, waren die süss!!!

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